Jugendverein mit klaren Handzeichen

Bei ihrer Ausbildungstätigkeit auf Kreuzungen treffen die Verkehrskadetten hie und da auch auf ungeduldige Verkehrsteilnehmer. Bei den Ernstfalleinsätzen hingegen sind sie immer hochwillkommen.

Das dreistöckige ältere Haus in Dachlissen, unmittelbar neben der Autobahn, diente in früheren Jahren als Schulhaus. Und noch heute wird das Gebäude vorwiegend von jungen Leuten benützt. Die Verkehrskadetten-Abteilung Albis (VKA) sieht sich mit ihrem Vereinslokal in einer komfortablen Lage. Mit den sieben Zimmern, einem komfortablen Ausbildungsraum, dem geräumigen Keller, verschiedenen kleineren Abstellkammern und dem stattlichen Umschwung mit Rasen, Parkplatz, Gartencheminée und Garage dient die Anlage dem VKA als ideales Clubhaus. Haus und Grundstück sind seit mehr als zehn Jahren im Besitz der Verkehrskadetten.

Die VKA ist ein eher ungewöhnlicher Verein, mit insgesamt mehr als 130 Mitgliedern. Davon sind 80 Mädchen und Knaben im Alter zwischen 12 und 20 Jahren im uniformierten Dienst eingeteilt. Der Rest der Mitglieder sind eher ältere Erwachsene, die sich als Fahrerinnen, Handwerker, Verpflegungsmannschaft oder in anderweitigen Tätigkeiten für den Verein nützlich machen.

Neben Verkehrsregelung auch sportliche Aktivitäten

Der Bestand der aktiven Verkehrskadetten ist seit einigen Jahren auf einer optimalen Grösse. Die Jugendlichen werden nach dem zwölften Lebensjahr schriftlich zu einem Eintrittstest eingeladen. Während einer sechsmonatigen Ausbildungszeit mit Theorie und praktischen Übungen stellt sich schnell einmal heraus, wer an der Tätigkeit im VKA Freude hat. Fabian Hasler, Vorstandsmitglied des VKA, betont, dass der Unterricht und die anschliessende Tätigkeit auch als ein Teil der Lebensschulung angesehen werden kann. Als Voraussetzung für die Aufnahme im VKA sind lediglich eine normale Schulbildung und gute Deutschkenntnisse erwünscht.

Die Einsätze bei den Verkehrsregelungen sind äusserst anspruchsvoll. Die manuelle Regelung des Verkehrs ist für viele Verkehrsteilnehmer sehr selten und schafft deshalb auch ungewohnte Reaktionen, umso energischer und sicherer müssen die Verkehrskadetten auftreten. Die Handzeichen auf einer vielbefahrenen Kreuzung verlangen grosse Disziplin und sicheres Verhalten.

Nebst einer Verkehrsschulung durch die Polizei, einem Samariter-, Nothelfer- und Funkkurs lernen die Kadetten auch den Defibrillator zu bedienen. Zwar sind die Verkehrsregelungen und Parkplatzeinweisungen Kernaufgaben der VKA, die kameradschaftliche und sportlich Komponente wird aber nicht vernachlässigt. Ein Ski- und ein Sommerweekend gehören jedes Jahr ins Vereinsprogramm. Mit seiner Durchmischung von älteren und jungen Mitgliedern zeigt sich der VKA als äusserst lebendiger Verein mit einem grossen Zusammenhalt.

Bescheidener Sold bei Ernstfalleinsätzen

Im Vereinshaus finden fast täglich Zusammenkünfte, Sitzungen und vielfältige Tätigkeiten für die Einsätze statt. In der Schweiz sind an die 20 Verkehrskadetten-Vereine der Dachorganisation angeschlossen.

Die VKA werden vom Kanton und von einigen Gemeinden finanziell unterstützt. Das Einsatzgebiet befindet sich hauptsächlich im Säuliamt, vielfach auch in der Stadt Zürich und im angrenzenden Aargau. Bei grossen Events leisten die VKA aber auch Aushilfe bei Verkehrskadetten-Abteilungen in anderen Kantonen. Die Tätigkeit der uniformierten Kadettinnen und Kadetten ist im Prinzip ehrenamtlich. Bei Ernstfalleinsätzen wird jedoch ein bescheidener Sold ausbezahlt. Der tatsächliche Lohn besteht jedoch in der vielfältigen Vereinstätigkeit, dem ausgezeichneten Zusammenhalt aller Mitglieder und besonders bei den jungen und aktiven Mitgliedern in der vorzüglichen Ausbildung, welche auch im späteren Leben, insbesondere bei der Berufswahl und Lehrstellensuche, grosse Vorteile bringt.

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